Nachmittag eines Fauns

In „Nachmittag eines Fauns“ wird Mono sich mit Lust und Erotik im Spannungsfeld zwischen Tanz und Aktivismus beschäftigen. Das über hundert Jahre alte Werk „L’apres midi d’un faune“ von Vaslav Nijinsky beleuchtet er in einem queeren Kontext kritisch und resinszeniert es mit folgenden Fragen:

Wann ist die Darstellung von Lust und Erotik eine provokante gehypte Sensation? Wann ein authentisches Element einer emanzipatorischen Praxis?Wie kann die normative Matrix an Orten der Hochkultur mittels Lust und Queerness gehackt werden?

Neben der Analyse des Werks möchte Mono sich ein genaueres Bild von der Person Vaslav Nijinsky machen und verstehen welche Normen in der darstellenden Kunst zu der Zeit vorherrschten. Vaslav Nijinsky war eine bisexuelle Person, die später an Schizophrenie erkrankte und durch seine künstlerische Arbeit immer wieder Tabubrüche hervorbrachte. Ausserdem soll die Analyse von „L’apres midi d’un faune“ mit Therorien/Praktiken post-moderner und zeitgenössischer Künstler:innen, Theoretiker:innen und Aktivist:innen in Verbindung bringen, die sich intensiv mit Körperpolitiken, Unterdrückungsstrukturen und Strategien gegen eine weiße, cis-hetero, ableistische und klassistische Norm in der kulturellen Praxis beschäftigen. Literatur als Recherche-Grundlage: „Tagebücher“ Vaslav Nijins- ky, „Testo Junkie“ von Paul B. Preciado und „Pleasure Activism“ von Adrienne Maree Brown.

Die Residenz findet im Rahmen des Programms »TANZPAKT in residence« statt, initiiert vom Verein Villa Wigman für Tanz und dem TanzNetzDresden.

»TANZPAKT in residence« ist ein Projekt von TanzNetzDresden und Villa Wigman für Tanz in Kooperation mit TanzART Kirschau, Mondstaubtheater Zwickau, TanzRaumGörlitz, OFF Bühne KOMPLEX, Taupunkt Chemnitz und 4fürTANZ Leipzig.
»TANZPAKT in residence« wird gefördert von TANZPAKT Stadt-Land-Bund aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, sowie kofinanziert durch das Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus und der Landeshauptstadt Dresden, Amt für Kultur und Denkmalschutz.
Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

Termine


3.1.23 // Workshop „Meine Lust -deine Lust? / My pleasure – your pleasure?“

In dem dreistündigen Workshop gibt Mono Welk Einblicke in Themen und Methoden aus der Residenz „Nachmittag eines Fauns“.  Ausgehend von dem Tanzstück „L‘apres midi d‘un faune“ von Valsav Nijinsky (1913) forscht Mono zu der Darstellung von Lust/Erotik in Kunst und Aktivismus. Er geht der Frage nach, wann die Darstellung von marginalisierter Lust und Begehren eine sensations-geile Provokation ist und wann eine selbstermächtigende Praxis. Im Workshop möchte Mono Methoden aus dem Body-Mind-Centering, Creative writing und der Tanz-Improvisation nutzen und ein kreativen und urteilsarmen Forschungsraum öffnen. In Übungen (physisch und gedanklich) darf alleine und gemeinsam erforscht werden, welche Bewegungen, Berührungen und Gedanken Lust und Genuss bereiten – und warum? Und was davon preisgegeben werden soll und was nicht?

Der Raum soll ein möglichst sicherer Experimentierraum sein. Der Workshop richtetet sich vor allem an Künstler*innen und Aktivist*innen mit Marginalisierungserfahrungen. Der Workshop findet in einem rollstuhlgerechten Raum im Leipziger Osten statt – die Adresse bekommt ihr mit der Anmeldebestätigung. 

Der Workshop findet in deutscher oder englischer Lautsprache statt.
Bitte bringt bequeme Kleidung und Wohlfühl/Genuss-Gegenstände mit.

Schreibe bitte ein paar Dinge über dich. Wer bist du und warum möchtest du am Workshop teilnehmen.
Vielen Dank!

Anmeldung per eMail an hallo@monowelk.de

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In the three-hour workshop, Mono Welk provides insights into themes and methods from the residency „Afternoon of a Faun“.  Based on the dance piece „L’apres midi d’un faune“ by Valsav Nijinsky (1913), Mono researches the representation of lust/eroticism in art and activism. He explores the question of representation of marginalised lust and desire as a sensationalist provocation or as a self-empowering practice. In the workshop Mono wants to use methods from body-mind-centring, creative writing and dance improvisation and open up a creative and non-judgemental research space. In exercises (physical and mental), participants may explore alone and together which movements, touches and thoughts give pleasure and enjoyment – and why? And what should be revealed and what not?

The room should be as safe an experimental space as possible. The workshop is primarily aimed at artists and activists with experiences of marginalisation. The workshop will take place in a wheelchair accessible space in East Leipzig – you will receive the address with the registration confirmation.

The workshop will be held in German or English.
Please bring comfortable clothes and feel-good/pleasure items.

To register: write something about you. Who are you and why do you want to take part in the workshop?
Thanks a lot!

Please register for the workshop by writing an email to hallo@monowelk.de


31.01.23, 20 Uhr // Online-Screening und Gespräch

Am 31.1.23 um 20 Uhr findet die Präsentation von meiner Residenz „Nachmittag eines Fauns“ statt. Am Ende der Residenzzeit entstand eine Videoarbeit in Zusammenarbeit mit Jul Zureck und Noah Jacobi, in der die drei Künstler*innen sowohl „L‘apres midi d‘un faune“ reinszenieren als auch ihren gemeinsamen Forschungsprozess zwischen queerer Sinnlickheit, Konsens und Erotik im Tanz, Performance und durch die Kamera dokumentieren. 

Zu Beginn der Veranstaltung wird das (work in progress) Video gezeigt, danach gibt es Raum für Fragen und Feedback ans Team. Das Gespräch wird moderiert von Noah Jacobi. 

Die Veranstaltung findet in deutscher Lautsprache statt. Das Video beinhaltet gesprochenen und geschrieben Text auf deutscher Lautsprache und es gibt keine Audiodeskription.

Sounddesign Video: Art3m1s

Den Zoom-Link erhaltet ihr nach der Anmeldung per Mail an produktion@4fuertanz.de


31.01.23, 8 pm // Online screening and talk.

On January 31 at 8 pm, 23, the presentation of my residency „Afternoon of a Faun“ will take place. In the end of the residency a video was created in collaboration with Jul Zureck and Noah Jacobi. Here the three artists* re-stage „L’apres midi d’un faune“ and also documented their collective research process on queer sensuality, consensus and eroticism in dance, performance and through the camera.

In the beginning of the event the video (work in progress) will be shown, then there will be space for questions and feedback to the team. The talk will be moderated by Noah Jacobi.

This event will be held in German spoken language. The video contains spoken and written text in German and there is no audiodescription.

Sounddesign Video: Art3m1s

You will get the zoom link after registration via email to produktion@4fuertanz.de